Instamatic

Wieder ist es Kodak, der 1963 mit dem Instamatic Fotosystem ein grosser Marketing-Schachzug gelingt. Das erheblich vereinfachte Filmeinlegen findet beim breiten Publikum schnell Anklang, so dass davon in Kürze rund 70 Millionen Kameras verkauft werden – ein absoluter Rekord.

In der Hochkonjunktur nach dem Zweiten Weltkrieg werden die Kameras für eine breite Bevölkerungsschicht erschwinglich. Allerdings erleben viele Käufer Enttäuschungen, weil die zu komplizierten Kameras ein genaues Studium der Gebrauchsanleitung bedingen und viele Fehler darauf beruhen, dass der Film falsch eingelegt wurde. Kodak bietet die Lösung mit dem Instamatic-System. Nicht nur die Kamera ist extrem einfach in der Handhabung, vor allem ist es die Kodapak-Kassette aus Kunststoff, in der sich ein 35 mm Film mit Spezialperforation befindet, die aufgrund ihrer Form nicht falsch in die Kamera eingelegt werden kann. Das Fotografieren wird einfach: Filmkassette einlegen, fotografieren und die Kassette ins Labor zum Entwickeln schicken. Das neue System eliminiert nicht nur viele Fehler, sondern es findet schnell Anhänger bei einer breiten Käuferschicht.

Der Erfolg des Instamatic Systems ruft eine industrielle Verarbeitung der Filme auf den Plan. So entsteht weltweit ein dichtes Netz von Fotolaboren, die eine schnelle und kostengünstige Bildqualität liefern können.

Illustration:
Kodak Instamatic 100, Eastman Kodak Co, London, UK, 1963-1966.
Kamera der ersten Generation der Instamatic, für 26×26 mm Bilder; es ist ausreichend, einen 126 Lader in den Rücken der Kamera zu platzieren; mit einem einklappbaren Blitzsockel für Magnesium Ampullen ausgestattet.